David (Neuplatoniker)

Darstellung Davids in einer armenischen Handschrift des 13. Jahrhunderts im Matenadaran, Jerewan

David (griechisch Δαβίδ, armenisch Դավիթ Dawitʿ, gewöhnlich David der Unbesiegbare genannt, seltener David von Armenien) war ein spätantiker Philosoph. Er lebte im 6. und vielleicht noch im frühen 7. Jahrhundert und soll Armenier gewesen sein. Seine Schriften wurden in die altarmenische Sprache übersetzt und spielten eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung griechischen philosophischen Gedankenguts in Armenien. Im Mittelalter erhielt er den Beinamen der Unbesiegbare (armenisch Անհաղթ Anhałtʿ, auch Anyałtʿ, Anhaghtʿ oder Anyaghtʿ). Dieser war ursprünglich einem gleichnamigen Theologen beigelegt worden und wurde später auf den Philosophen, den man irrtümlich mit dem Theologen gleichsetzte, übertragen.

Als Neuplatoniker gehörte David der in der Spätantike dominierenden Schulrichtung an. Wahrscheinlich erhielt er seine Ausbildung in der Philosophenschule von Alexandria in Ägypten, das damals zum Byzantinischen Reich gehörte, und war dann dort als Lehrer tätig. Angeblich kehrte er in einer späteren Phase seines Lebens in seine armenische Heimat zurück und wurde zu einem der wichtigsten Träger des dortigen Kulturlebens. Die legendäre Gestalt des „unbesiegbaren“ David ist in Armenien noch heute ein Objekt des kulturellen Nationalstolzes.

Die Quellenlage ist sehr ungünstig: Wegen Verwechslungen, offensichtlicher Unstimmigkeiten und einer üppigen Legendenbildung beurteilt die Forschung den Großteil der überlieferten Angaben zu Davids Leben skeptisch oder ablehnend. Die meisten der ihm traditionell zugeschriebenen Werke stammen sicher nicht von ihm. Nur vier von ihnen sind sicher oder mutmaßlich authentisch. Es handelt sich um Schriften, die für den Anfängerunterricht bestimmt waren; sie erläutern die Philosophie des Aristoteles.


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